Jeder hat garantiert schon einmal die Nachricht gesehen oder selbst bekommen, dass ein kostenloser Instant-Messaging-Dienst, wie zum Beispiel ICQ, oder soziale Netzwerke demnächst kostenpflichtig werden sollen. Um sich eine weiterhin kostenlosen Account zu sichern, müsse man die entsprechende Benachrichtigung an eine bestimmte Anzahl von Freunden weiterleiten.
Oder man erhält eine E-Mail, in der vor einem sehr gefährlichen Virus gewarnt wird, der bisher von noch keiner Software entlarvt werden könne. Um diese Warnung zu verstärken, werden in der Nachricht auch namhafte Firmen, wie IBM und Microsoft, genannt, die dies bereits bestätigt haben sollen.
Diese falschen Informationen und „Witze“ nennt man Hoaxe. Viele dieser Hoaxe tauchen auch zunächst nur in englischer Sprache auf und werden irgendwann durch eine Person ins Deutsche übersetzt und verbreitet. Der Begriff bedeutet im Deutschen etwa „Scherz“ oder „Schwindel“.
Weitere Beispiele sind gefälschte Bilder unglaublichen Entdeckungen, Spendenaufrufe oder auch die Bitte, todkranken Menschen, die nicht mehr lange zu leben haben eine E-Mail, Brief, Postkarte oder sonstiges ins Krankenhaus zu senden, um ihnen in ihren letzten Tagen noch ein wenig Freude zu bereiten.
Ein deutlicher Hinweis, dass es sich um eine Hoaxmeldung handelt, ist die Aufforderung diese E-Mail an alle Bekannten so schnell wie möglich weiterzuleiten.
Enthalten die Hoax-E-Mails keinen Dateianhang (-den man natürlich niemals öffnen sollte-), sind diese Nachrichten eigentlich weitgehend harmlos. Allerdings kosten Sie den Empfänger Zeit und Nerven. Außerdem belastet die Weiterleitung der Nachrichten nur unnötig die Mail-Server von Firmen sowie Internetdienstleistern.
Während ein Hoax meist nur erschrecken soll, eignet sich sogenanntes Phishing zum Betrug, indem es den Empfänger der E-Mail auffordert, Anmeldedaten, beispielsweise für Onlinebanking, per E-Mail oder über eine gefälschte Website bekannt zu geben. Es gibt allerdings auch schadhafte Hoaxes, die z. B. den Benutzer auffordern, bestimmte Dateien zu löschen, da es sich um Viren handle (beispielsweise die Dateien SULFNBK.EXE und JDBGMGR.exe). Da es sich jedoch um eine notwendige Systemdatei unter Windows handelt, schädigt der Benutzer sein eigenes System.
Was also tun, wenn man eine Hoax hinter einer Nachricht vermutet?
Am besten die entsprechende E-Mail löschen und auf keinen Fall an alle bekannten Personen weiterleiten. Optimal wäre, seine Bekannten über diesen Hoax in Kenntnis zu setzen.
Also: nicht immer alles glauben, was im Internet verbreitet wird. Einige Dinge mögen wohl stimmen, doch Nachrichten, die zu übermäßig starken Übertreibungen neigen, sind grundsätzlich nicht ernst zu nehmen und einfach zu ignorieren.
Hier eine recht informative Seite dazu, die auch alle Hoaxes aufführt, die im Umlauf waren beziehungsweise aktuell sind.
Und hier eine Sammlung von Fotomontagen, die wohl schon von vielen Menschen entsetzt als real aufgefasst wurden.