Bei den Kosten scheint die digitale Fotografie klar zu führen. Aber stimmt das wirklich?
Natürlich spart man bei Digitalfotos die Kosten für Filme, Entwicklung und Scans oder Abzüge – pro Film also gut und gerne insgesamt 5 Euro. Umgerechnet auf das einzelne Foto macht das also etwa 15 Cent.
Wie teuer sind aber die Anschaffungskosten? Digitalkameras mit Objektiv bekommt man zwischen etwa 100 Euro bis 50.000 Euro. Natürlich wird sich ein Durchschnittsverbraucher nicht eine 60 Megapixel-Hasselblad im Wert eines gehobenen Mittelklasse-Wagens kaufen, aber 1000 – 2000 Euro werden von Vielen für die neue Ausrüstung investiert, dies üblicherweise alle 2 bis 3 Jahre.
Analoge Kameras – und dabei üblicherweise sehr gute Modelle – sind da natürlich deutlich günstiger. Statt 1000 bis 2000 Euro investiert man hier oft nicht mehr als 100 bis 200 Euro in die Ausrüstung. Von der Ersparnis kann man sich einige Filme, Entwicklungen und Abzüge leisten (in Zahlen also gut 10.000 Fotos alle 2 bis 3 Jahre)…
Oder aber: Man investiert 1000 Euro und bekommt eine qualitativ überragende Ausrüstung für Jahrzehnte, die digital gleichwertig alle paar Jahre zehntausende Euro kosten würde.
2:1 Endstand also für die analoge Fotografie!
Das interessanteste ist daran übrigens die aktuelle Entwicklung, dass Digitalrückteile für analoge Mittelformatkameras zunehmend erschwinglich werden. Bei etwa 10.000 Euro noch vor etwa einem Jahr sind die „Digitalmacher für Analogkameras“ aktuell oft schon für 3000 Euro zu haben – welchen Preis erwarten Sie also in einem oder zwei Jahren? Sollte sich diese Preisentwicklung tatsächlich so fortsetzen, wie dies aktuell den Anschein hat, wird das einen Boom der alten Kameras bedeuten, da diese dann mit überragender Qualität digital und analog eingesetzt werden können! Die jetzt gekaufte Analoge Ausrüstung könnte dann sogar in ihrem Wert wieder auf ein Vielfaches steigen – ein ungewöhnliches Phänomen! Bei der Auswahl eines Modells, für das diese Entwicklung wahrscheinlich ist, finden Sie im fünften Teil unsere Empfehlungen.
In der derzeit überfluteten Angebotswelt muss man sich natürlich zurechtfinden – es wird oftmals nicht nur billig angeboten, sondern man erhält vielfach auch Schrott. Was man guten Gewissens kaufen kann und wo die Schnäppchen lauern, erfahren Sie in Kürze im vierten und fünften Teil.