Ideen für eine gute und wirtschaftliche analoge Ausrüstung – unsere persönlichen Empfehlungen
Zunächst muss man sich bei der analogen Fotografie über das gewünschte Format (also die Größe des Films) klar werden.
Zur Auswahl stehen (alltagstauglich) die Kategorien Kleinbild und Mittelformat.
Wie man sieht, hat Kleinbild das Format 24 x 36 mm (Seitenverhältnis 2 zu 3). Als Mittelformat bezeichnet man i.d.R. die gängigen Größen 45 x 60 mm über 60 x 60 mm bis hin zu 60 x 70 mm.
Dabei gibt es folgende Eigenheiten:
– 45 x 60 mm ist das von der Kameragröße her „handlichste“ Mittelformat. Dabei sind die Vorzüge des Mittelformats aber gegenüber dem Kleinbild verhältnismäßig gering ausgeprägt. Viele der entsprechenden Mittelformatkameras sehen aus wie größere Spiegelreflexkameras, was die Bedienung auch vertraut erscheinen lässt.
– 60 x 60 mm ist das typische „Hasselblad-Quadrat“. Hier wird bei Abzügen regelmäßig viel Papier verschenkt (Kosten), es ist aber sehr gängig und daher an anderer Stelle (wie z.B. bei Diaprojektoren) sehr wirtschaftlich in den Folgekosten. Das quadratische Bild ist schwierig zu gestalten, hat aber – bei guter Gestaltung – einen sehr großen Reiz, weil es eher ungewöhnlich ist und spannungsgeladen gestaltet werden kann.
– 60 x 70 mm, das für die Mamiya-Kameras typische sog. „Idealformat“, ist sehr praktikabel und weist die typischsten Mittelformat-Vorzüge auf. Die Kameras sind sehr erschwinglich, allerdings entstehen bei der Projektion – aber auch nur hier – in Relation zu anderen Mittelformaten verhältnismäßig hohe Folgekosten, da die entsprechenden Geräte eher selten sind. Wenn man sich über Projektion keine Gedanken macht, ist dieses Format erste Wahl.
Als Faustregel kann gelten: Kleinbildkameras sind für den Alltag das richtige Werkzeug, Mittelformat ist die richtige Wahl, wenn es um Qualität und Spaß an der anspruchsvollen Fotografie geht.
Die nächste Entscheidung ist der Kameratyp. Im Wesentlichen sind zwei Typen Kameras praxisbewährt – sog. Spiegelreflexkameras und Sucherkameras. Bei ersteren schaut der Fotograf durch den Sucher und über ein Spiegelsystem wird sein Blick durch das Objektiv gelenkt. Bei Sucherkameras gibt es (meist über dem Objektiv) ein Fenster, durch das der Fotograf ohne Umlenkung den Bildausschnitt beobachten kann.
Beide Systeme haben Vorteile – Sucherkameras sind leichter und kompakter, was für Straßenfotografie durchaus hilfreich sein kann. Da es keine Spiegelbewegung gibt, wird ein Verwackeln vermieden und es entfällt das charakteristische Auslösegeräusch. Spiegelreflexkameras haben dahingegen den Vorteil, dass man im Sucher genau das sieht, was letztlich auf dem Bild erscheint, da der Blick durch das Objektiv gelenkt wird und nicht parallel dazu versetzt ist. Die Qualität beider Systeme kann grundsätzlich gleich sein, allerdings sind zahlreiche Sucherkameras als billige Kompaktkameras gebaut, haben schlechtere (weil kompaktere) Linsensysteme und sind damit von minderer Qualität.