Ein guter Schuster hat immer die schlechtesten Schuhe – und eine IT-Firma den lautesten Serverschrank. Das haben wir heute endlich geändert.
Wollen Sie mal reinhören? Wir haben den Vorher-Nachher-Vergleich für Sie aufgenommen:
Es hat sich gelohnt, oder? Aber wie kommt man zu diesem Ergebnis?
Als erstes sind wir auf die gleichen Frage gestoßen, wie vermutlich jeder, der eine Geräuschdämmung in Erwägung zieht: Was muss ich beachten? Welches Produkt wähle ich? Wie gehe ich am besten vor? Wie viel Geräuschreduzierung bringt das am Ende wirklich? Und: Gibt es möglicherweise am Ende ein Hitzeproblem im Schrank?
Auf unserem heutigen Blogbeitrag wollen wir Ihnen zeigen, wie Sie mit Materialkosten von unter 100 Euro einen ganzen Serverschrank dämmen:
1. Problem: Was muss ich grundsätzlich beachten?
Gerade in Unternehmen sollte bzw. muss auf die Einhaltung von Brandschutzvorgaben geachtet werden. Sie sollten sich also zunächst über die rechtlichen Anforderungen in Ihrem speziellen Fall bzw. Ihrer speziellen Branche informieren.
Eine Dämmung schluckt nicht nur Geräusche sondern auch Platz. In Ihrem Schrank sollten also seitlich, hinten und idealerweise auch oben/unten mindestens 2-6 cm Platz sein. Je mehr Platz zur Verfügung steht, desto dicker kann die Dämmung gewählt werden und desto leiser wird der Schrank auf Dauer.
2. Problem: Welches Produkt wähle ich?
Server haben einen bestimmten Frequenzbereich, auf dem sie Krach machen. Das gewählte Produkt sollte auf diesen Frequenzbereich abgestimmt sein.
Außerdem entscheidet der das Material, die Materialdicke sowie die Oberflächenstruktur erheblich über die Wirksamkeit der Dämmung. Details weiter unten.
3. Problem: Wie gehe ich am besten vor?
Die Seitenwände müssen als erstes abmontiert werden, damit man Platz zum Arbeiten hat. Wenn es der Platz erlaubt, sollten sie flach auf den Boden gelegt werden, damit man mit Druck die Platten verkleben kann.
Als Kleber empfiehlt sich der Einfachheit halber Sprühkleber – er lässt sich am schnellsten verarbeiten, zieht schnell an und deckt halbwegs großflächig. Mit Lösungsmittel könnte man ihn sogar irgendwann mal halbwegs reibungslos wieder entfernen, falls die Platten mal getauscht werden sollten.
Wichtig ist, dass die Platten passgenau aneinander schlagen und vor allem Spalten wie die Spalten zur Schranktür gut gedämmt werden, ohne die beweglichen Elemente zu behindern oder die Abluft der Server zu beeinträchtigen.
Wie viel Geräuschreduzierung bringt es denn wirklich?
Diagramme sagen viel und nichts – zumindest erschließen sie sich dem Laien ohne Erläuterung oder Bezugsgröße nicht sofort.
Vorab: Wenn man Luftzirkulation nicht gänzlich unterbinden will, wird man den Serverschrank natürlich nicht komplett geräuschlos bekommen. Aber gelohnt hat sich in unserem Fall die Dämmung auf jeden Fall – aber hören Sie sich den Vergleich am besten selbst an: [ VORHER ] – [ NACHHER ]. So haben Sie zumindest (unabhägig von der absoluten Lautstärke) einen relativen Vergleich.
Gibt es ein Hitzeproblem durch Geräuschdämmung?
Natürlich leitet ein gedämmter Schrank weniger Hitze ab. Dadurch, dass aber weniger Geräusche entstehen, kann man sich erlauben, die (großen und deshalb ohnehin recht leisen) Lüfter des Schrankes höher zu regeln. Dadurch bleibt die Temperatur des Schrankes insgesamt üblicherweise unverändert.
Im Schrank sollte dazu natürlich noch so viel Platz übrig sein , dass der Luftstrom ordentlich zirkulieren kann (Faustregel: max. 2/3 des Rauminhaltes belegt).
Das passende Produkt finden
Gute Hersteller zeigen für ihre Produkte in Diagrammen die jeweiligen Dämmeigenschaften in den verschiedenen Frequenzbereichen auf. Wie liest man aber denn nun diese Diagramme?
Wir hatten ja schon auf unserer Facebookseite von der groben Frequenzbereichmessung berichtet, die wir kürzlich an unserem Serverschrank vorgenommen haben – daran sieht man, dass typische Server überwiegend in dem Bereich zwischen 200 (Stufe 1) bzw. 500 (Stufe 2) und 9000 Hertz Emissionen aussenden.
Anschließend haben wir Produkte gesucht, die bezahlbar sind und in diesem Frequenzbereich anständig dämmen – letztlich sind wir den Kompreomiss eingegangen, dass wir die tiefen Frequenzen (200-500 Hz.) etwas vernachlässigen, weil sie deutlich schwächer ausgeprägt sind, Produkte für diesen Bereich schwerer zu verarbeiten bzw. extrem teuer sind und zudem tiefe Töne nicht so stark nerven wie ein hochfrequentes Pfeifen.
Die nächste Entscheidung war hinsichtlich der Oberflächenstruktur und Eigenschaften wie Dicke, Dichte, Gewicht, Verarbeitung zu treffen.
Letztlich haben wir uns für einen verhältnismäßig dicken und schweren Schaumstoff mit mittelgroßen kantigen Spitzen entschieden, weil wir dieser Oberfläche mit die beste Geräuschdämmung zugetraut haben, die Verarbeitung halbwegs einfach von statten geht und die Dämmungswirkung bei annehmbarem Preis die beste ist.
Wenn Sie konkrete Materialempfehlungen suchen, schreiben Sie uns einfach eine E-Mail oder rufen Sie an: 06131 / 617294-0.
Übrigens: Wenn es Ihnen zu viel Aufwand ist, den Schrank selber zu dämmen, bieten wir diese Dienstleistung gerne ab 149 Euro an!
Bitte rugen Sie mich wegen einer Serverdämmung zurück.
0151-12745218
Danke!
Bitte rufen Sie mich wegen einer Server Dämmung zurück.
Danke!
0151 – 12745218
Danke für die Serverschrankdämmung vorletzte Woche!
Ich hätte nicht gedacht, dass es SO viel bringt…
Meine Mitarbeiter danken es mir (und vor allem euch 😉 )!
Liebe Grüße aus Neu-Isenburg!
Guten Tag,
könnten Sie mich bezüglich einer Serverschrankdämmung beraten?
Besten Dank im Voraus.
Danke für die Tipps zur Dämmung! Die sind bestimmt uns im Büro behilflich! Aber auch zu Hause brauche ich eine gute Geräuschdämmung zwischen die Latten zu bringen, denn jeder Schritt in Dachgeschoss ist gut zu hören, besonders wenn die Kinder da spielen. Danke für die Anregungen zum Überlegen!
Ich habe mir gerade überlegt Schaumstoff zu kaufen, denn wir haben eine ganz dünne Wand zum Nachbarn hin. Vielen Dank für den Tipp, dass die Oberflächenstruktur auch einen Einfluss auf die Wirkung der Dämmung hat. Ich werde mich gleich mal online umsehen.
Vielen Dank für einen informativen Beitrag zur Geräuschedämmung. Wir überlegen uns auch den Serverschrank zu dämmen. Ich verstehe, dass wir diesen nicht komplett geräuschlos bekommen, trotzdem hoffen wir auf bedeutende Geräuschreduzierung. Aus Ihrer Erfahrung sehe ich, dass es sich lohnt.
Ich denke, dass die Kühlung des Servers unbedingt gewissenhaft ausgelegt sein sollte. Klar sollten die Ventilatoren auch nicht zu laut dabei sein. Aber wie Sie sagen, ist der Schrank dahingehend mit der Geräuschdämmung auszulegen. Vielen Dank für Ihren Beitrag!
Gut zu wissen, dass es doch was bringt Geräusche durch eine Dämmung zu reduzieren. Meistens dauert erst eine Wile bis man merkt dass konstanter Lärm doch schädlich sein kann. Natürlich ist es wichtig dass alle Richtlinien eingehalten werden, wenn die Dämmung angebracht wird.
Am besten plant man die Dämmung bei einer Neueinrichtung der Serverinfrastruktur direkt mit. Ein leiser Lärmpegel ist ein Segen für die Gesundheit.
Vielen Dank für die Tipps! Es ist gut zu wissen, dass man besonders auch auf Brandschutz achten soll. Wir haben auch immer Beschwerden bekommen, weil unser Serverschrank zu laut war. Allerdings haben wir dann schalldämmende Mobilwände einbauen lassen, sodass man einiges an Flexibilität bewahren kann. Allerdings werde ich mich mal nach deren Level an Brandschutz erkundigen.