In den letzten Wochen wurden wir von vielen verunsicherten Nutzern gefragt, welches Windows denn „das beste“ sei – Windows 7 oder Windows 8, oder vielleicht doch XP? Gibt es eigentlich Vista noch? Und ist das neu erschienene Windows 8.1 nur ein Update von Windows 8?
Grund genug, hier mal einen schnellen Vergleich und Test aus der Praxis zu posten.
Im Prinzip stehen folgende Windows-Versionen zur Auswahl: Windows XP, Windows Vista, Windows 7, Windows 8 und Windows 8.1 – jeweils in 32 und 64-bit-Alternative und mit verschiedenen Varianten wie z.B. „Home“ oder „Pro“, nur um die beiden gängigsten zu nennen.
Vorab: 32 bit-Versionen haben eine erhebliche Einschränkung – sie können nämlich nur weniger als 4 GB Arbeitsspeicher (RAM) verwalten. Um Kosten zu sparen mag das im Büro gerade noch OK sein, aber bei heutigen Systemen sind Speichermengen über 4 GB üblich, so dass man schlichtweg die Ressourcen des Systems nicht ausnutzt. Es empfiehlt sich also üblicherweise der Griff zu 64-bit-Alternativen, die auch inzwischen uneingeschränkt stabil laufen (anders als zu Beginn), so dass es eigentlich keinen Grund gibt, darauf zu verzichten, es sei denn man hat einen so alten Computer, dass der Prozessor lediglich mit der 32-bit-Version kompatibel ist.
Die „Home“-Varianten von Windows sind – pauschal gesagt – für einen professionellen Einsatz, beispielsweise im Büro, nicht geeignet, da zahlreiche Netzwerkfunktionen wie beispielsweise das Anbinden an eine Domäne (die gängige Sicherheitsstruktur in Unternehmen, die einen Server betreiben) nicht möglich sind. „Ultimate“ und „Enterprise“-Versionen haben alle verfügbaren Funktionen, aber für die meisten Nutzer handelt es sich um völlig irrelevante Funktionen, so dass es einfach nur eine Geldverschwendung wäre. In den meisten Fällen sollte man deshalb als goldenen Mittelweg die „Professional“-Version wählen.
Windows XP war ein tolles Betriebssystem (ist das auch bis heute), aber hat einen Haken: Ab 2014 wird Microsoft die Software nicht mehr mit Sicherheitsupdates versorgen, so dass es möglicherweise etwas riskant wird das System produktiv einzusetzen. Abgesehen davon ist es ein extrem schlankes System, das unglaublich stabil läuft.
Wobei wir auch schon bei der nächsten Windows-Version wären – Windows Vista. Wir hassen es, unsere Kunden hassen es, jeder hasst es. Abgrundtief. Und zu recht. Microsoft hat viele langsame und instabile Softwareprodukte entwickelt, aber bei keinem hat dieser Zustand so hartnäckig angehalten, wie bei Windows Vista. Windows Vista ist keine Option. Punkt. 😉
Mit Windows 7 ist Microsoft wieder ein schlankes und deshalb performantes System gelungen. Es braucht nur geringfügig mehr Ressourcen und hat zahlreiche verbesserte Funktionen gegenüber dem 2001 veröffentlichten XP. Windows 7 ist deshalb eine aktuell sinnvolle Option.
Windows 8 erscheint als ein auch vom Markt diktierter Schnellschuss: Zum einen musste Microsoft auf die Apple-Konkurrenz antworten, zum anderen musste der Hersteller seinen verpassten Anschluss an die Welt der Mobilgeräte und Touchscreens nachholen. Dabei sind die Entwickler aber etwas über das Ziel hinausgeschossen – so wurde die Oberfläche gewollt modern und innovativ gestaltet und Freunde von Tastatur und Maus haben entgegen anderslautender Beteuerung von Microsoft erhebliche Einschränkungen bei der Bedienerfreundlichkeit.
Und vor allem: Microsoft hat ein Verbrechen begangen – es hat den allseits geliebten Start-Button hinterrücks gemeuchelt. Abgeschafft. Einfach so. Benutzer saßen reihenweise vor ihren nagelneuen Systemen und wussten schlichtweg nicht, wie sie nun Programme öffnen sollten. Mit etwas Gewöhnung ist Windows 8 aber ok – nicht mehr, aber auch nicht weniger. Geschwindigkeit und Stabilität sind akzeptabel. Alleine der Umstand, dass doch einige Treiber fehlen, trübt den Eindruck ein wenig.
Damit der Flop von Windows 8 nicht zu harte Einschnitte im Absatz verursacht und weil Nutzer erheblich protestierten, hat Microsoft nun mit Windows 8.1 einige der zu stark veränderten Bedienkonzepte überarbeitet.
Vorab die gute Nachricht: Der Start-Button ist zurück 😉 Aber auch an anderen Stellen kommt ein bisschen das Look & Feel von Windows 7 zurück. Man kann beispielsweise den Desktophintergrund hinter dem, was früher das Startmenü war und jetzt aus „Kacheln“ (große Icons ggf. mit Live-Inhalten) und Icons besteht, einblenden. Das vermittelt ein bisschen das Gefühl, dass es sich um das gute alte Startmenü handelt. Da Microsoft aber sein gesamtes Marketing auf die (angeblich) so innovativen „Kacheln“ ausgerichtet hat, konnten sie hiervon nicht wieder abweichen.
Für Sie haben wir Windows 8.1 getestet. Nun – nach ausgiebigem Praxistest – finden wir Windows 8.1 neben Windows 7 die zweite sinnvolle Option.
Welche der beiden Versionen können wir Ihnen aber nun empfehlen? Das kommt darauf an…
Im Prinzip lässt sich in den meisten Fällen anhand von zwei Fragen beantworten, welches System wir Ihnen empfehlen würden: Wenn Sie ein Gerät ohne Touchscreen oder ein älteres Modell haben, würden wir klar Windows 7 wählen. Wenn Sie gerade erst ein Notebook oder Tablet mit Touchscreen gekauft haben, würden wir auf Windows 8.1 setzen.
Da Windows 7 scheinbar nicht mehr erhältlich ist, noch ein Tipp zum Schluss: Üblicherweise enthält eine gekaufte Windows 8/8.1-Lizenz ein sogenanntes „Downgraderecht“, d.h. Sie kaufen Windows 8/8.1 und installieren einfach Windows 7.
Übrigens: Alle Nutzer, die Windows 8 erworben haben, erhalten das Update auf Windows 8.1 gratis! Das Update läuft schnell und problemlos durch und auch Daten, Einstellungen sowie Programme funktionieren danach üblicherweise noch fehlerfrei – das war auch so in unserem Test.
Wenn Sie Tipps benötigen, wo Sie Windows-Lizenzen am günstigsten erhalten, sprechen Sie uns an. Wir helfen gerne weiter.